hast du manchmal das Gefühl, dass sich Angst und Stress nicht nur in deinem Kopf, sondern tief in deinem Körper festsetzen? Vielleicht merkst du, dass dein Kiefer verspannt ist oder dass dein Nacken und Schultern sich hart und unbeweglich anfühlen. Diese Empfindungen sind kein Zufall: Angst und innere Anspannung zeigen sich oft ganz unmittelbar in unserem Körper – besonders in unseren Faszien und im sensiblen Kieferbereich.
Wie Ängste sich auf die Faszien und den Kiefer auswirken
Unser Körper ist ein faszinierendes Zusammenspiel von Muskeln, Nerven und dem Bindegewebe, den Faszien. Die Faszien sind ein feines Netz, das sich um unsere Muskeln, Organe und Knochen legt und uns Form und Stabilität gibt. Doch Faszien reagieren auch stark auf Stress und emotionale Spannungen. Wenn du Angst empfindest, schickt dein Körper Signale an die Muskeln und Faszien, sich anzuspannen – ganz automatisch, als eine Art Schutzmechanismus. Das ist in akuten Situationen hilfreich, kann aber bei langanhaltendem Stress und Ängsten zu chronischen Verspannungen führen.
Der Kiefer ist dabei oft wie ein "Spiegel" unserer inneren Anspannung. Wenn wir im Alltag Ängste, Sorgen oder unterdrückte Emotionen erleben, beißen wir oft sprichwörtlich „die Zähne zusammen“. Dieser Ausdruck zeigt, wie eng die Verbindung zwischen unserer Gefühlswelt und dem Kiefer ist. Der Körper versucht, mit diesen Belastungen umzugehen, indem er die Muskulatur anspannt – manchmal sogar unbewusst und über Nacht. So entwickeln sich Spannungen im Kiefer und Gesicht, die auf den gesamten Körper ausstrahlen können.
Die Verbindung zwischen Kiefer und Faszien: Alles hängt zusammen
Die Verspannung im Kiefer wirkt sich auf die umliegenden Strukturen aus und zieht einen Rattenschwanz an körperlichen Folgen nach sich. So können verspannte Kiefermuskeln auch die Faszien im Nacken und oberen Rücken beeinflussen. Faszien sind nämlich miteinander verbunden und übertragen Spannung, die an einer Stelle entsteht, auf andere Bereiche des Körpers. Wenn der Kiefer angespannt ist, kann sich die Spannung über die Faszien auf den Nacken, die Schultern und sogar bis in den unteren Rücken ausbreiten.
Viele meiner Patienten berichten von einem Gefühl der „Enge“ oder „Steifheit“, und das oft nicht nur im Kiefer, sondern im gesamten Körper. Hier zeigt sich die Verbindung zwischen körperlicher und emotionaler Anspannung ganz deutlich. Deine Faszien speichern diese Belastungen förmlich ab, und der Körper sendet Signale, die sagen: „Ich halte fest.“ Aber diese festgehaltene Spannung kann sich durch gezielte Entlastung und achtsame Berührung lösen.
Wie du deinem Kiefer und deinen Faszien Raum zur Entspannung geben
Hier kommt meine therapeutische Arbeit ins Spiel: In der manuellen Therapie können wir ganz gezielt an der Entspannung der Kiefer- und Nackenmuskulatur arbeiten. Mit sanften Techniken lösen wir Schritt für Schritt die festgehaltene Spannung. Dabei geht es nicht nur um die Muskeln – auch die Faszien dürfen wieder „atmen“ und sich entspannen.
Eine behutsame Massage und spezielle Dehntechniken helfen, die Spannungen zu lösen, die sich im Kiefer und den Faszien verfestigt haben. Dies ist ein achtsamer Prozess, bei dem wir dem Körper zeigen: Du darfst loslassen, du darfst weich werden. Die Faszien und der Kiefer lernen, dass sie sich nicht länger schützen und anspannen müssen, sondern sich in einem sicheren Raum befinden.
Selbsthilfe: Was du für die Entspannung deiner Faszien und deines Kiefers tun kannst
Du kannst auch selbst viel dafür tun, um deinem Kiefer und deinen Faszien Raum für Entspannung zu geben:
-
Lockerung der Schläfen: Lege die Fingerspitzen sanft auf deine Schläfen und mache kleine, kreisende Bewegungen. Atme ruhig und spüre, wie sich die Muskulatur in der Nähe des Kiefers entspannt.
-
Sanfte Kieferdehnung: Öffne den Mund leicht und führe kleine, kreisende Bewegungen aus. Spüre, wie der Kiefer sich bewegt und die Muskulatur locker lässt. Lass die Zunge entspannt im Mundraum liegen, während du sanft die Anspannung loslässt.
-
Wohlwollende Gedanken: Emotionen haben einen starken Einfluss auf unsere körperliche Anspannung. Erinnere dich daran, dass dein Körper jeden Tag viel für dich leistet. Bedanke dich bei dir selbst und sprich dir innerlich Mut zu, loszulassen. Eine liebevolle, positive Haltung entspannt nicht nur die Seele, sondern auch die Faszien.
Der Weg zu mehr Leichtigkeit: Dein Körper darf sich erinnern, wie Entspannung sich anfühlt
Dein Körper ist so viel mehr als eine Ansammlung von Muskeln und Knochen. Er trägt all deine Erlebnisse, Gefühle und Empfindungen. Spannungen in den Faszien und im Kiefer sind eine Erinnerung daran, wie eng Körper und Seele miteinander verbunden sind. Du darfst dich daran erinnern, dass du deinen Kiefer und deine Faszien sanft unterstützen kannst, sich zu entspannen und sich leichter zu fühlen.
Ich begleite dich gerne auf diesem Weg, um deinem Körper wieder Raum und Leichtigkeit zu schenken. Stell dir vor, wie du jeden Morgen ohne Druck und Spannung aufwachst, mit einem Gefühl der Weichheit und Ruhe – ein Kiefer, der loslässt, und ein Körper, der befreit ist. Zusammen gehen wir diesen Weg zu mehr Wohlgefühl und innerer Balance.
Deine Entspannung darf hier und jetzt beginnen – und ich freue mich darauf, dich dabei zu unterstützen.